Schleswig-Holstein
Das nördlichste
Bundesland Deutschland ist von zwei Meeren umgeben, der Nord- und Ostsee.
Hier befinden sich zahlreiche Seebäder, Strände, Sanddünen
und Leuchttürme. Auf der Nordseeseite ist besonders das Naturschutzgebiet
„Wattenmeer“ zu erwähnen. Das Meer zieht sich bei Ebbe
einige Hundert Meter zurück und bietet Lebensraum für eine
nordseetypische Flora und Fauna. Sylt und Helgoland sind die bekanntesten
Inseln auf dieser Seite. Sylt ist vor allem bekannt für seine Austernzucht
und der Ort, an dem sich Deutschlands feine Gesellschaft zur Erholung
trifft. Die Ostseeseite ist von Hügeln gesäumt und bildet
eine reizvolle Landschaft. Kiel als Landeshauptstadt ist bekannt für
die „Kieler Woche“, die Volksfest und Segelwettbewerb vereint.
Aus Kiel sind die „Kieler Sprotten“ (gold-gelb geräucherte
Sprotten, die traditionell in flachen Holzkisten verpackt werden) und
der Backfisch (panierter Fisch) bekannt. An der Ostseeküste liegt
ebenfalls die historische Hansestadt Lübeck, deren weltbekannte
Süßigkeit seit Anfang des 19. Jahrhunderts dort produziert
wird – Marzipan.
Das Meer bestimmt
insgesamt den lokalen Speisezettel. Spezialitäten sind vor allem
Aalsuppe, Matjes nach Hausfrauenart (Salzheringsstücke in Sahne-Apfel-Sauce
mit Zwiebeln und Gewürzgurken) oder Finkenwerder Scholle (gebratener
Fisch mit Speck-Zwiebel-Stücken). Rum kam im 18. Jahrhundert über
die zahlreichen Hafenstädte nach Schleswig-Holstein. Er wird gerne
in Form von Grog (heißer Rum mit Wasser und Zucker) oder eines
Pharisäers (heißer Kaffee mit rum und Sahne) zum „Aufwärmen
von Innen“ getrunken.
Neben den Küstenzügen
wird das Erscheindungsbild des Landstrichs auch durch endlose Weiden
und Häuser mit Reetdächern geprägt. Die Weideflächen
bieten Platz für Kühe und Lämmer, die Grundlage für
Katenschinken, Katenrauchwurst und Speck. Als eine besondere Spezialität
ist das Fleisch der Salzwiesenlämmer zu erwähnen. Ebenso wird
Gemüse- und Obstanbau betrieben. Aufgrund des eher rauhen und windigen
Klimas kommen gerne deftige Eintöpfe wie Kohlgerichte und „Birnen,
Bohnen und Speck“ auf den Tisch. Die mittlerweile in ganz Deutschland
beliebte rote Grütze (Gelee aus Himbeeren, roten Johannisbeeren
und Kirschen) hat ihren Ursprung in Schleswig-Holstein.