Eine
besondere Spezialität Bayerns – Weißwürste
„Die Weißwürste dürfen das 12-Uhr-Läuten
nicht mehr erleben“, so ein altes, bayerisches Sprichwort. Dies
rührt daher, dass die Wurst aus frischem Schweine-, Rind- und Kalbfleisch,
Speck und Petersilie hergestellt und bei 70 Grad etwa 20 Minuten „gebrüht“
wird. Die Metzger stellten diese leicht verderbliche Ware morgens her
und da es früher keine Kühlungen gab, mußten die Bayern
sie bis Mittag aufgegessen haben.
Beim Weißwurst-Essen
erkennen die Bayern leicht den Fremden, d.h. auch Deutsche aus anderen
Regionen, am Tisch. Hier die vier wichtigsten Regeln, die beim Weißwurst-Essen
nach den alt hergebrachten Regeln berücksichtigt werden sollen:
1. Weißwürste nie paarweise bestellen, sondern immer nur
stückweise.
2. Weißwürste nie man Nachmittag bestellen.
3. Keinen Kartoffelsalat dazu bestellen.
4. Als Beilage Brezeln und ein Weißbier!
5. Zu Weißwürsten NUR süßen Senf essen, nie scharfen
Senf!
Der richtige Verzehr:
FALSCH: die Weißwürste in Scheibchen schneiden und auf’s
Brot legen!
RICHTIG: Weißwürste „auszuzeln“, d.h. vom Ende
her aussaugen und dabei diese hin und wieder in Senf tauchen. Sieht
zwar nicht appetitlich aus, ist aber urbayerisch! Aber alternativ darf
man wenigstens die Wurst in der Mitte quer halbieren, von jeder Hälfte
der Länge nach die Haut abziehen und mit Messer und Gabel essen.