Die
vierwöchige Adventszeit
Einführung
Bereits im 6. Jahrhundert wurde in Rom die Adventszeit gefeiert. Anfangs
an sechs Sonntagen, wurde sie durch Papst Gregor I. (um 604) auf vier
Sonntage verkürzt. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf das Fest
der Menschwerdung Christi und ist gleichzeitig der Beginn des neuen
Kirchenjahres. Advent heißt Ankunft und weist eine Doppelbedeutung
auf: Jesus ist auf diese Welt gekommen und wird wiederkommen. Sie beginnt
mit dem vierten Sonntag vor dem 24. Dezember.
Früher zeichnete
sich die Adventszeit durch häufigen Gottesdienstbesuch sowie Fasten
aus. Sie war eine stille Zeit, die es zu überbrücken galt.
Hieraus haben sich zahlreiche Brauchtümer entwickelt, die teilweise
bis heute erhalten geblieben sind.
Heute ist die Adventszeit
die hektischste Zeit im Jahr: Geschenke besorgen, Plätzchen backen,
Wohnung dekorieren, Weihnachtskarten schreiben, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsessen
vorbereiten und vieles mehr. Meist müssen berufliche Projekt bis
Weihnachten zu Ende gebracht werden, da viele Berufstätige bis
ins nächste Jahr Urlaub nehmen und dann bereits ein neues Jahr
begonnen hat.
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Adventsbräuche
Adventskranz
Der Adventskranz ist einer der wichtigsten Bestandteile der Adventszeit.
Meist wird er aus Tannenzweigen gebunden, mit Weihnachtsschmuck und
vier Kerzen dekoriert. An jedem Sonntag im Advent wird eine Kerze angezündet
als Symbol dafür, dass das Licht, das Zeichen des Lebens, zunimmt,
trotz der Dunkelheit. Häufig trifft sich die Familie am Sonntag
zu Plätzchen und warmen Getränken (z.B. Punsch, Tee, Kakao)
um zu plaudern. Adventskränze findet man überall wo weihnachtliche
Stimmung erzeugt werden soll, z.B in der Kirche, im Wohnzimmer, im Büro
usw.
4.
Advent: vier Kerzen werden entzündet
Den Brauch des Adventskranzes
gibt es erst seit ca. 150 Jahren. Der evangelische Pfarrer Johann Heinrich
Wichern aus Hamburg baute einst ein Waisenhaus. Dieses Haus wurde das
„Rauhe Haus“ genannt, in dem im Advent eine Andacht gefeiert
wurde. Man sang Lieder und der Pfarrer erzählte den Jungen in dem
Waisenhaus von Weihnachten. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet
so das an Weihnachten 24 Kerzen an einem Kronleuchter hingen. Den Jungen
gefiel dies so sehr, das sie den Leuchter mit Tannenzweigen als Zeichen
für das Leben schmückten. Dieser Lichterkranz erfreute nicht
nur die Jungen, sondern auch die Hamburger, die selbst solch einen Kranz
haben wollten. Nur waren 24 Kerzen für eine Wohnung zu viel, deshalb
wurden die Kerzen auf vier reduziert, für jeden Sonntag eine. Und
so verbreitete sich der Adventskranz von Norddeutschland aus in ganz
Deutschland.
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Adventskalender
Am ersten Dezember erhalten die Kinder einen Weihnachtskalender mit
24 Türchen, hinter denen sich Bilder oder Schokolade verbirgt.
Manchmal gibt es auch aufwendigere Kalender, z.B. mit kleinen Geschenken
gefüllten Säckchen. Die 24 Türchen des Kalenders markieren
die Tage bis zum Heiligabend, an dem in Deutschland traditionell die
Geschenke verteilt werden – in Gegensatz zu den meisten anderen
Ländern, wo es die Geschenke erst am Weihnachtsmorgen, also am
25.12. gibt.
Gerhard Lang (1881-1974)
ist wohl der Erfinder des Adventskalenders. Seine Mutter zeichnete einst
auf einen Karton 24 Kästchen und brachte jeweils ein kleines, typisches,
schwäbisches Gebäckstück (Wibele) an. Als er Teilhaber
einer Druckanstalt wurde, erinnerte sich der Pfarrerssohn an sein Kindheitserlebnis
und ersetzte das Gebäck durch farbenprächtige Bilder. Und
so kam 1908 der erste Adventskalender, jedoch noch ohne Türchen,
auf den Markt. Ab 1920 wurden Adventskalender mit Türchen hergestellt,
so wie wir sie heute kennen.
Adventskalender:
für jeden Tag ein Türchen
Anfang der 20er
Jahre fertigte eine badische Druckerei religiöse Adventskalender,
die statt der Bildchen Verse aus der Bibel enthielten. Ende der 30er
Jahre mußte Gerhard Lang seinen Betrieb aufgeben, da mit Beginn
des 2. Weltkriegs wegen der Papierknappheit es verboten wurde, Bildkalender
herzustellen. Erst nach dem Krieg wurde der Adventskalender wieder gefertigt.
Seit 1958 gibt es Adventskalender, die mit Schokolade gefüllt sind.
Es sind aber auch Adventskalender erhältlich, bei denen jeden Tag
ein kleines Geschenk geöffnet werden darf. Solche großen
Adventskalender werden meist von den Müttern selbst gebastelt und
gefüllt. Schokoladen- und Bildadventskalender werden gekauft.
Wunschzettel
Kinder aus wohlhabendem Elternhaus begannen im 19. Jahrhundert einen
Wunschzettel zu schreiben. Diese Tradition gibt es immer noch, wobei
heute alle Kinder in der Vorweihnachtszeit einen Wunschzettel an das
Christkind schreiben. Der Brief beginnen in der Regel mit "Liebes
Christkind", gefolgt von den Geschenkwünschen an das Christkind.
Dieser Brief wird den Eltern gegeben, die als Vermittler zum Christkind
dienen sollen.
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