Familienfeste
Kinderfeste
In Deutschland haben Feste, die Kinder in die christliche Gemeinschaft
einführen, eine besondere Bedeutung und werden oft im großen
Familienkreis gefeiert. Es beginnt meist mit der Taufe, bei der das
Baby symbolisch in die Kirchengemeinschaft aufgenommen wird. Weitere
Initiationsriten sind bei den Katholiken Kommunion, bei der die Kinder
mit ca. 9 Jahren das erste Mal den Leib Christi in Form einer Hostie
erhalten sowie die Firmung, die in der evangelischen Kirche mit der
Konfirmation ihre Entsprechung findet. Die Kinder werden mit ca. 14
Jahren gefirmt bzw. konfirmiert und bekräftigen nach meist zweijährigem
Vorbereitungsunterricht ihren Glauben. An diesen Tagen erhalten die
Kinder Geschenke. Familie und Freunde werden zum Feiern eingeladen.
Geburtstag
Der Geburtstag wird anders als in Japan nicht nur im Kindesalter groß
gefeiert. Man beglückwünscht sich, schreibt Glückwunschkarten
oder schickt auch Geschenke per Post. Oftmals werden Verwandte und Freunde
zu Kaffee und Kuchen oder zu einer Party, die meist beim „Geburtstagskind“
in der Wohnung stattfindet, eingeladen. Die Gäste bringen Geschenke
oder auch Gebäck und Getränke mit. Runde Geburtstage werden
in recht großem Kreis gefeiert. Oftmals werden dafür Räume
angemietet.
Aber natürlich
ist auch in Deutschland dieser Tag für ein Kind etwas ganz besonderes:
es erhält einen Kuchen, der mit soviel Kerzen wie seine Lebensjahre
bestückt ist und die Wohnung wird mir Ballons und Girlanden geschmückt
Außerdem wird meist das Lieblingsessen gekocht und es gibt mehr
Süßigkeiten als üblich. Das Kind darf mehrere Freunde
einladen. Bei der Geburtstagsfeier werden verschiedene Spiele wie Topfschlagen
und Wettessen gespielt oder gemeinsame Ausflüge unternommen.
Hochzeit
Anmeldung zur Eheschließung: In Deutschland führt
der erste Weg, wenn man heiraten will, zum Standesamt. Dort müssen
Mann und Frau gemeinsam die "Anmeldung zur Eheschließung"
vornehmen. Denn erst nach einer erfolgten standesamtlichen Trauung kann
das
Brautpaar kirchlich heiraten. Bei der Anmeldung werden alle Formalitäten
geklärt und verschiedene Unterlagen, z.B. die Aufenthaltbescheinigungen
und die Geburtsurkunden zusammen gesucht, damit das Paar heiraten kann.
Bei der Anmeldung bekommt man einen Termin für eine standesamtliche
Trauung und kann sich ein Stammbuch aussuchen. In dieses Stammbuch kommen
die Heiratskurkunde des Brautpaares sowie später einmal die Geburtsurkunden
der Kinder oder Sterbeurkunden der Familie. Die Anmeldung ist kostenpflichtig
und ein halbes Jahr gültig. Wer seinen Termin verpasst, muss einen
neuen vereinbaren.
Traditionen
zum Standesamt:Tradition am Standesamt ist es, dass das Brautpaar
beim Verlassen des Amtes mit Blumenblättern oder Reis beworfen
wird. Das bringt Glück und reichen Kindersegen. Meistens wird vor
dem Amt dann gemeinsam Sekt getrunken und auf das Brautpaar angestoßen.
Manche Gäste machen auch Spiele, z.B. muss das Brautpaar aus einem
großen Bettlaken ein aufgemaltes Herz ausschneiden und der Bräutigam
muss die Braut hindurchtragen, als Symbol dafür, dass er sie immer
auf Händen tragen wird. Die meisten Spiele oder Traditionen gibt
es
allerdings bei der kirchlichen Trauung. Die Feiern bei der standesamtlichen
Trauung fallen meist sehr unterschiedlich aus. Entweder wird im kleinen
Rahmen gefeiert, d.h. mit der Familie z.B. irgendwo lecker essen gegangen,
oder Familie und Freunde treffen sich zu einer großen Party in
Gasthäusern und feiern mit Tanz und gutem Essen bis spät in
die Nacht.
Die Trauungszeremonie:
Die standesamtliche Trauung findet in der Regel im Rathaus der Stadt,
in der man wohnt statt. Dort treffen sich das Brautpaar und seine Gäste
mit dem Standesbeamten. Die Trauung dauert meist nicht länger als
eine halbe Stunde. Der Standesbeamte befragt das Paar, ob es mit der
Namensgebung die es gewählt hat noch einverstanden ist und ob beide
auch tatsächlich heiraten wollen. Beantworten beide diese Frage
mit "Ja", so ist das Paar rechtsmäßig vor dem Staat
ein Ehepaar. Danach unterzeichnen beide die Hochzeitsurkunde und das
Paar ist damit offiziell getraut.
Besondere
Orte: Da eine standesamtliche Trauung meistens relativ unpersönlich
und bei vielen Paaren gleich ist, kann man sich auch an besonderen Orten
trauen lassen. Das ändert nichts am Inhalt der Trauungszeremonie,
aber die Atmosphäre ist eben etwas Besonderes. Hierzu bieten meistens
Schlösser, Burgen oder andere Einrichtungen, wie z.B. Zoologische
Anlagen ihre Räumlichkeiten an.